Es war klar

Fragmente (m)einer Depression.

es ist schwer. So enthusiastisch wie ich in neue Dinge starte, mich hinein nerde und in der einen oder anderen Art gern Spezialist werde, genau so hart und dumpf verfliegt es wieder. Urplötzlich und mit wenig, was ich dagegen tun kann. Diesmal meine ich Sport, den ich erst vor einem Monat begonnen habe. Zwei mal pro Woche Bewegung ist das Ziel. Und ich habe es gut umgesetzt. Und befinde mich nun schon in der ersten Woche, in der ich es nicht schaffe. Klar, es bleibt noch das Wochenende, heute ist ja erst Freitag. Aber das ist es nicht, wie ihr wisst. Man kann die Dinge nicht nachholen.

Man kann nicht vorschlafen. Man kann auch nicht Sport, der Ruhetage braucht, an zwei Tagen für eine ganze Woche nachholen. Nicht sinnvoll zumindest.

Die Wolken, sie wiegen schwer in unseren Gemütern

Andererseits möchte ich mich auch nicht unter Druck setzen. Ich möchte Spaß an Bewegung, intrinsisch motiviert, ohne jedoch in Druck auszuarten. "Ich muss heute noch 4523 Schritte gehen. Ich habe mir vorgenommen Rennrad zu fahren. Wenn ich es nicht umsetze, fühle ich mich schlecht".

Das ist das Gegenteil von dem, was gut tut.

Depression ist ein Arschloch. Sie kam irgendwann und nahm Platz, dort drüben auf dem Stuhl im Fadenschein, blitzt immer mal herüber. Man arbeitet nun für immer daran, sie in sein Leben zu integrieren und möglichst beidseitig-behutsam zu koexistieren. Es ist unglaublich anstrengend.

Und ich verstehe jeden, der daran scheitert. Irgendwann. Nicht, wenn er sich gerade voll in ihr befindet. Dann hat man nämlich gar keine Energie, gar keine Kapazitäten sich damit auseinander zu setzen. Aber wenn die depressive Phase überstanden ist. Wenn es einem wieder etwas besser geht. Und man die Zeit hat, sich an die dunkle Zeit^2 zu erinnern. An die Schwärze in seinem Leben. Vielleicht an die Emotionslosigkeit. Oder den Weltschmerz. An diese unfassbare Traurigkeit. Oder, dass man eben nichts fühlt. Daran, dass man nicht teilhaben kann. Dass das Leben vorbei zieht. Bedeutungslos. Planlos. Teilnahmslos. Das nichts, wirklich nichts Freude bereitet. Dass man am Morgen auf den Abend wartet, am Abend auf die Nacht, in der Nacht auf den Schlaf und nach dem Schlaf auf den Morgen… und eines Tages damit Schluss macht. Es besiegt.