Quo Vadis Firefox?

Ich habe neulich etwas länger ausgeführt, dass wir in eine Browser-Engine-Monokultur abrutschen und wie gefährlich das für die Freiheit des Internets ist (Browser und ihre Vielfalt - Es wird kritisch!). Dazu gab es auch ein paar spannende Kommentare. Jetzt möchte ich in einem eher kürzeren Stub darüber berichten, wie die Situation von Firefox aussieht.

Browser und ihre Vielfalt - Es wird kritisch!
Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll. Wo ich beginnen soll, um in diesen Beitrag einzuführen. Denn es soll um Browser gehen. Jeder benutzt schließlich Browser. Das Netzleben spielt sich oft im Browser ab. Also ist es schon ein wichtiges Thema. Aber… ich plaudere stattdessen lieber noch

🔄 Änderung der Nutzungsbedingungen

Im Februar 2025 führte Mozilla neue Nutzungsbedingungen für Firefox ein. Eine Formulierung darin erweckte den Eindruck, dass Mozilla umfassende Rechte an den von Nutzern eingegebenen Daten erhält. Nach Kritik aus der Community wurde diese Passage überarbeitet, um klarzustellen, dass Mozilla lediglich die notwendigen Rechte zur Bereitstellung der Firefox-Funktionen erhält und keine Eigentumsrechte an den Nutzerdaten beansprucht. [1] [2]

❌ Rücknahme des Versprechens, keine Daten zu verkaufen

Zuvor hatte Mozilla in seinen FAQs deutlich gemacht: „Verkauft Firefox Ihre persönlichen Daten? Nein. Weder in der Vergangenheit noch in Zukunft.“ Diese Aussage wurde entfernt. Mozilla begründete dies mit unterschiedlichen rechtlichen Definitionen des Begriffs „Datenverkauf“ in verschiedenen Jurisdiktionen. Das Unternehmen betonte jedoch, dass es keine personenbezogenen Daten verkauft und nur anonymisierte oder aggregierte Daten mit Partnern teilt, um Firefox wirtschaftlich betreiben zu können. [3]

📊 Einführung von Privacy Preserving Attribution (PPA)

Mit Firefox-Version 128 wurde die Funktion „Privacy Preserving Attribution“ (PPA) eingeführt, die standardmäßig aktiviert ist. PPA ermöglicht es, die Effektivität von Werbung zu messen, indem aggregierte und anonymisierte Daten gesammelt werden. Obwohl Mozilla betont, dass keine personenbezogenen Daten erfasst werden, kritisieren Datenschützer und Nutzer die standardmäßige Aktivierung ohne ausdrückliche Zustimmung. Die Funktion kann in den Einstellungen deaktiviert werden. [4]

🛡️ Datenschutz und Nutzerkontrolle

Mozilla betont weiterhin sein Engagement für den Datenschutz. Nutzer haben die Möglichkeit, die Datenerfassung in den Einstellungen zu deaktivieren. Die gesammelten Daten dienen laut Mozilla der Verbesserung der Dienste und werden nicht verwendet, um individuelle Nutzerprofile zu erstellen.
Mozilla [5]

📌 Fazit

Obwohl Mozilla keine personenbezogenen Daten verkauft, haben Änderungen in den Nutzungsbedingungen und die Einführung von PPA zu Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes geführt. Nutzer sollten ihre Datenschutzeinstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um die Kontrolle über ihre Daten zu behalten. Das Problem des Datenschutz haben wir aktuell nicht nur hier sondern aufgrund der wechselhaften Haltung der US-Administration auch bei anderen großen Playern der "Netzwelt".

Im Hinblick der durch die EU-Politik forcierten etwaigen Finanzierungsproblematik seitens Firefox und der Aussicht dieses Datenschutz-Diskurses sehe ich in eine eher düstere Zukunft des Firefox Browsers, denn alle benötigen in irgendeiner Art und Weise ein Geschäftsmodell. Ohne Geld ist alles nichts.


Fußnoten


  1. https://netzpolitik.org/2025/neue-nutzungsbedingungen-firefox-loescht-datenschutzversprechen/ ↩︎

  2. https://www.theverge.com/news/622080/mozilla-revising-firefox-terms-of-use-data ↩︎

  3. https://futurezone.at/digital-life/mozilla-firefox-nutzungsbedingungen-aenderung-nutzer-empoert/403016838 ↩︎

  4. https://netzpolitik.org/2024/privatsphaere-firefox-sammelt-jetzt-standardmaessig-daten-fuer-die-werbeindustrie/ ↩︎

  5. https://www.mozilla.org/de/privacy/firefox/ ↩︎