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Commodore ist zurück

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Photo by Lorenzo Herrera / Unsplash

Der Fan-Konsortium-Deal macht’s möglich - Ein Comeback mit großen Erwartungen

Mal wieder sind in der Sommer/Urlaubszeit wichtige Informationen an mir vorbei geschrammt, genauer gesagt haben sie mein Bewusstsein einfach nicht erreicht, sollten sie aber. Grund genug also, sich einfach mal ganz ausführlich mit der Sache zu beschäftigen und in Ruhe darüber zu bloggen.

Was wirklich passiert ist

Am 3. August 2025 bestätigte Christian „Peri Fractic“ Simpson, Betreiber des YouTube-Kanals Retro Recipes, dass er in einem fan-geführten Konsortium alle verbliebenen Markenrechte von Commodore Corporation B.V. erworben hat – inklusive aller 47 Original-Warenzeichen, von denen einige bis in die frühen 1980er zurückreichen. Der Deal wurde früher abgeschlossen und früher bezahlt als geplant.

In einem offiziellen Video kramte Simpson seine Leidenschaft hervor: „We did it! Commodore is home!“, begleitet von Commodore-Größen der 1980er wie David Pleasance und Bill Herd – und einem klaren Bekenntnis zu Retro-Futurismus und Digital Detox Computing.

Der Kaufpreis wurde nicht offiziell bestätigt, doch berichtet wird von einem niedrigen siebenstelligen USD-Bereich (ca. 1–5 Mio USD).

Wer hinter dem Konsortium steht

Zu Simpsons Team zählen laut Tom’s Hardware und anderen Berichten:

  • Christian "Perifractic" Simpson wird als CEO die Führung übernehmen. Mit Leidenschaft für Retro-Computing trieb er die Übernahme und Wiederbelebung von Commodore voran und kann auf eine breite Unterstützung in der Community bauen.
  • Bil Herd (Berater): Als Veteran der Commodore-Ära bringt er Erfahrungen als Entwickler von Projekten wie dem Commodore Plus/4, C16/116, C264, C364 und dem Commodore 128 sowie dem unveröffentlichten Commodore LCD mit.
  • Jeri Ellsworth (Technische Beraterin): Die renommierte Hardware-Expertin ist bekannt für den Commodore 64 Direct-to-TV und die C64 Bass-Keytar.
  • Michael Tomczyk (Senior Berater): Ehemaliger Assistent von Commodore-Gründer Jack Tramiel und treibende Kraft hinter dem VIC-20, bringt strategisches Wissen aus der Frühzeit der Heimcomputer mit.
  • David Pleasance (Berater): Als ehemaliger Geschäftsführer von Commodore UK gehört er ebenfalls zu den erfahrenen Köpfen aus der alten Commodore-Ära.
  • Gideon Zweijtzer (Hardware-Entwickler): Schöpfer der Ultimate II+ Cartridge und des Ultimate 64, soll frische Ideen für Retro-Computing-Lösungen bringen.
  • Matt Grandis (Webmaster): Er soll sich zukünftig um die Online-Präsenz kümmern.
  • Thomas Middleditch (Chief Creative Officer): Der Schauspieler aus Silicon Valley soll kreative Impulse für Branding und Marketing beisteuern.

Weitere Mitglieder des Gründungsteams: James Harrison (Technischer Support), Hans Olsen (Kongress-Moderator), Tim Morgan (PR), Jim Tescam (Künstler), Dan Tutil (Künstler), Marvin Dukesman (Retro8Bitshop), Jim Drew (Emplant), Jake Young (Retrofuzion) und Euan Wilcox (mIni-itx).

Sie wollen nicht nur Commodore-Hardware reaktivieren, sondern Community-Lizenzen schaffen, darunter vergünstigte Rechte für Indie-Entwickler, Events, Publikationen und offizielle Merch-Linien.

C64 Ultimate – das Hardware-Highlight

Kernprodukt ist der Commodore 64 Ultimate (Link), ein FPGA‑basiertes System mit über 99 % Kompatibilität gegenüber Original‑C64-Software, HDMI, Wi‑Fi, USB, mechanischer Tastatur und modernem Gehäusedesign. Vorbestellungen starten ab 299 USD, mit Auslieferungen ab Oktober 2025.


Der C64 Ultimate von Commodore

Das Gerät kommt in drei Editionen:

  • Basic Beige (299 USD)
  • Starlight mit transparenter Hülle und LED (349 USD)
  • Founders Edition mit Gold-Akzenten und exklusivem Content (499 USD)

Eine einjährige Garantie sowie Rücknahmegarantie werden versprochen.

Lizenzierung unter Community-Flagge

Das Konsortium stellte bereits lizenzfreundliche Modelle in Aussicht: für Hardware‑ und Softwareentwicklung, Merchandise, Events oder kleine Publisher. Der Ansatz klingt, als werde Commodore wieder zu einer offenen Marke, betrieben von Passion, nicht Konzern-Logik. Die Kommunikation wurde als „fair, transparent und erschwinglich“ beschrieben.

Zu beachten: Amiga-ROMs und das Amiga-OS gehören weiterhin leider nicht zu Commodore BV – diese Rechte verwaltet Cloanto / Amiga Inc.

Mögliche Risiken und juristische Streitpunkte

Parallel zur Übernahme meldete sich die italienische Firma Commodore Industries S.r.l. und erklärte, sie halte legale Markenrechte an Commodore in Europa seit über sieben Jahren. Simpsons Übernahme sei „irreführend“ und rechtlich unhaltbar – ein Rechtsstreit wurde angedeutet.

Wesentliche Faktoren:

  • Gerichtliche Klärung gegenüber Commodore Industries
  • Finanzierbarkeit der Hardware-Produktion im Retro-Nischenmarkt
  • Erwartungen der Community: Marketing reicht nicht – Qualität braucht Substanz

Warum wir optimistisch bleiben

Vision oder Risiko Perspektive für Retro-Fans
Markenrechte in fan-Hand Bedarfsgerechte Produkte, Marke mit Seele
Community-Lizenzen Projekte ohne juristische Blockade möglich
C64 Ultimate Erste konforme Hardware-Neuheit seit Jahrzehnten
Füllige Team-Kompetenz Plausible Qualität – keine Marketing-Versprechen

Wenn Commodore als Marke wirklich mit uns Fans entsteht – nicht über uns – könnte das der Beginn einer neuen alten Ära für Heimcomputing sein: charmant, fokussiert, retro mit moderner Technik.

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