[Vinyl] Atom Heart Mother

Übrigens ist die freundliche Kuh auf dem legendären Atom Heart Mother Album der Progrock Band Pink Floyd eine "Holstein Kuh". Sie stellt gemeinhin das Synonym für die leistungsstarke Milchkuh dar. In Deutschland ist sie die am häufigsten eingesetzte Rasse in der Milchproduktion.

Das Album wurde von Februar bis August 1970 in den Londoner Abbey Road Studios aufgenommen.

Das fast 24 Minuten lange Titelstück Atom Heart Mother war die bis dahin längste und wohl ambitionierteste Komposition der Band. Es basierte größtenteils auf instrumentalen Passagen, welche im Vorfeld komponiert worden waren (wie der Akkordfolge Theme for an Imaginary Western, das das Hauptthema der Suite darstellte), und nun zu einem einzelnen Stück kombinierte. Nach Aufnahme von Atom Heart Mother in klassischer Pink-Floyd-Besetzung (Gitarre, Keyboards, Bass und Schlagzeug) engagierte man den Komponisten und Arrangeur Ron Geesin, um eine orchestrale Begleitung anzufertigen. Geesin beschrieb das als „verdammt viel Arbeit“, da kein Pink-Floyd-Mitglied in der Lage war, Noten zu lesen oder genau zu formulieren, was man eigentlich von seinem Arrangement erwartete.

Drei Kühe stehen auf einer Wiese, der Himmel ist blau. Es sind sehr typische Kühe, wenn man das so sagen kann. Sie sind schwarz und mit weißen Flecken, oder weiß und mit schwarzen Flecken.
Das Cover des Albums Atom Heart Mother von Pink Floyd. Es zeigt eine Kuh auf einer grünen Wiese, von hinten. Du Kuh schaut zurück in die Kamera. Der Himmel ist blau.

Geesin schrieb Arrangements jeweils für eine Blechbläser-Sektion, ein Cello und auch für einen 16-köpfigen Chor. Bei den Aufnahmen kam es zu Auseinandersetzungen mit den Studiomusikern, welche laut Geesin „uninspiriert“ spielten, weshalb Chorleiter John Alldis die Orchesterführung übernahm.

Schallplatten Innencover des Albums Atom Heart Mother. Das Bild wirkt dystopisch, zeigt aber Kühe auf einer Weide. Das Bild ist schwarz weiß. Mittig sind Bäume zu sehen und oben der Himmel. Rechts sieht man den Album Namen und den Namen der Band: Pink Floyd.
Schallplatten Innencover des Albums Atom Heart Mother. Das Bild wirkt dystopisch, zeigt aber Kühe auf einer Weide. Das Bild ist schwarz weiß. Mittig sind Bäume zu sehen und oben der Himmel. Rechts sieht man den Album Namen und den Namen der Band: Pink Floyd.

Der Arbeitstitel des Liedes lautete während der Aufnahmen und erster Live-Auftritte zunächst Untitled Epic, dann The Amazing Pudding. Der Titel des Albums entstand letztendlich, weil die Hippies bei einem Auftritt in der legendären Show von John Peel noch immer keinen Namen für das Album hatten und nicht wussten, wie er das Album ankündigen könnte. Pink Floyd bedienten sich eines Artikels in einer Zeitschrift. Dort fand sich ein Artikel über eine Mutter mit einem nuklear betriebenen Herzschrittmacher, überschrieben mit „ATOM HEART MOTHER NAMED“.

Kleine Rezension

Mit Atom Heart Mother wagten sich Pink Floyd 1970 auf neues musikalisches Terrain und schufen eines der experimentellsten Alben ihrer Karriere. Der titelgebende, knapp 24-minütige Opener, eine epische Suite mit Orchester- und Chorelementen, zeugt von ihrem Drang, die Grenzen der Rockmusik auszuloten. Das Zusammenspiel aus psychedelischen Gitarren, Bläsern und avantgardistischen Klanglandschaften mag für manche sperrig wirken, zeigt aber die kreative Unruhe der Band.

Das Cover des Albums Atom Heart Mother von Pink Floyd. Es zeigt eine Kuh auf einer grünen Wiese, von hinten. Du Kuh schaut zurück in die Kamera. Der Himmel ist blau.
Das Cover des Albums Atom Heart Mother von Pink Floyd. Es zeigt eine Kuh auf einer grünen Wiese, von hinten. Du Kuh schaut zurück in die Kamera. Der Himmel ist blau.

Die zweite Seite des Albums präsentiert intimere Stücke wie If und Fat Old Sun, die die lyrische Seite von Roger Waters und David Gilmour betonen. Alan’s Psychedelic Breakfast, eine klangliche Collage aus Musik und Alltagsgeräuschen, zeigt den humorvollen, fast dadaistischen Ansatz der Band. Das Lied ist dem Pink Floy Roadie Alan Styles gewidmet, der 2020 an einer Lungenentzündung verstarb und bis zum Schluss mit der Band verbunden blieb. (Link)

Rückblickend bleibt Atom Heart Mother ein faszinierendes, wenn auch uneinheitliches Werk – ein Übergang zwischen den experimentellen Frühwerken und den späteren, stringenteren Konzeptalben wie Dark Side of the Moon. Kein perfektes Album, aber ein mutiges Statement einer Band, die noch auf der Suche nach ihrer endgültigen Identität war.



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