Ihr solltet kein X mehr nutzen!

Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk und der Umbenennung in „X“ ist deutlich geworden, in welche Richtung sich die Plattform entwickelt. Schon Anfang 2024 zeichnete sich ab, dass es Musk in erster Linie um Einfluss und wirtschaftliche Interessen geht: Über tausend Mitarbeitende, die sich mit der Bekämpfung von Hassrede befasst hatten, wurden entlassen. Auch das Reaktivieren des gesperrten Accounts von Donald Trump war ein klares Signal – wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass Musk mittlerweile als Berater im eigens geschaffenen „Department of Government Efficiency“ (DOGE) unter Trump tätig ist.

Ein weiterer besorgniserregender Schritt war das faktische Aushebeln des Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), einer Institution, die ursprünglich als Reaktion auf die Finanzkrise ins Leben gerufen wurde. Dies ebnete den Weg für Musks ambitioniertes Finanzprojekt „X Money“ – nun nahezu unbeaufsichtigt von regulierenden Stellen.

All das verdeutlicht: Elon Musk verfolgt ein Ziel – seine Macht und seinen Einfluss auszubauen. Gesellschaftliche Verantwortung scheint ihm dabei kaum eine Rolle zu spielen. Deshalb sollte man gut überlegen, ob man X weiterhin mit eigenen Inhalten stärkt und somit diese Entwicklung indirekt unterstützt.

Auch Meta, mit Plattformen wie Facebook, WhatsApp oder Instagram, zeigt ähnliche Tendenzen: Dort wurden Faktenchecker entlassen, weil sie angeblich „politisch zu parteiisch“ gewesen seien. Letztlich scheint auch hier der Wunsch, sich mit politischen Akteuren wie Trump nicht anzulegen, hinter geschäftlichen Entscheidungen zu stehen. Warum ich Meta den Rücken gekehrt habe, beschrieb ich deshalb hier ausführlich.

Immer wieder hört man, dass Künstler*innen, Kulturschaffende oder Festivals auf diese Plattformen angewiesen seien, um Reichweite zu generieren. Instagram und Facebook gelten vielerorts als alternativlos. Doch wer dieses Argument akzeptiert, gibt damit auch stillschweigend die Idee auf, dass es überhaupt Alternativen zu diesen Konzernstrukturen geben kann. Eine Vorstellung, die vor wenigen Jahrzehnten noch als düstere Zukunftsvision galt – mit Konzernen, die nicht nur den Markt, sondern auch die politische Agenda dominieren.

Möchten wir wirklich, dass es so weit kommt?



Aufrufe seit 04.02.2025: Lädt...

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