Wahoo Kickr Core 2 - Smart Home Trainer nun im Hause Montag
Ich fahre ja gern Rennrad aber ich bin auch ein Schönwetter-Fahrer. Ist es ein bisschen kälter, regnet es gar: bin ich raus. Ich krieg dann schnell Nacken, verzerre mich, werde krank - diesdas eben. Und deshalb denke ich schon lange über so einen Indoor-Trainer nach.
Allerdings nicht irgendwie, sondern smart. Denn ich muss bei Laune gehalten werden, damit ich überhaupt was mache. Ich kenne mich, ich höre auf wenn mich die Dinge langweilen. Und das tun sie leider ziemlich schnell. Und naja… wie cool wäre ein smarter Indoor-Trainer mit dem ich mit anderen zusammen fahren kann, der Gamification bietet (Levele 20 XP), der mich trainiert und mir die Berge vorgaugelt, der mir vielleicht sogar noch erklärt warum ich was wie trainieren soll damit ich besser (effizienter) werde oder länger durchhalte - kurzum: der Trainer den ich mir nicht leisten kann.
Gesagt, getan. Wahoo hat mit dem Kickr Core 2 den Nachfolger des sehr erfolgreichen Kickr Core heraus gebracht und ich habe die Version "Wahoo Kickr CORE 2 Zwift Cog & Click". Das heißt, ich benötige keine Kassette mehr und schalte nicht mehr mechanisch real, sondern ich schalte virtuell und kann das mit verschiedenen Apps kombinieren und kann deshalb mein Hinterrad einfach nur ausbauen und so lassen, das Ding an den Kickr dran stecken und schon läuft die Laube.

Und mit Zwift (respektive anderen Anbietern) kann ich dann all das was ich oben erträumt habe, realisieren. Cool, oder? Ich hab das Ding jetzt hier stehen, es aufgebaut und gesetupped und dann bin ich tatsöchlich meine ersten 60 Minuten damit gefahren. In New York durch den Central Park. Neben mir waren noch 9000 andere User auf der Plattform (und ich glaube 670 in meiner Nähe). Der soziale Aspekt ist wahrscheinlich wirklich cool. Group Rides diesdas.

Als das Paket kam, dachte ich erst: "Ohje, da kommt jetzt bestimmt Bastelei auf dich zu." Aber der Eindruck täuscht. Der Kern des Kickr Core 2 ist ja dieses massive, stabile Grundgestell. Das war in null Sekunden ausgepackt und hingestellt. Das einzige, was ich wirklich montieren musste, waren die beiden Füße, die mit Pfeilen kodiert sind - auch das wirklich simpel. Das Besondere ist natürlich dieses Zwift Cog. Das ist quasi die virtuelle Kassette, die hinten dran kommt. Einfach draufgeschraubt, mein Rennrad (Rose Pro SL) ohne Hinterrad eingehängt, die Schnellspanner-Schraube reingedreht – fertig. Kein Gefummel mit Ketten, Zahnkränzen oder Einstellschrauben. Ziemlich nice, wenn man eigentlich direkt los fahren möchte.

Die Einrichtung in der Wahoo App war ebenfalls ein Kinderspiel. Der Trainer verbindet sich via Bluetooth und WLan mit allem, was sendet - Smartphone, Tablet, Computer. Ich hab mich für Zwift entschieden (ich finde es allerdings unmöglich 20 € pro Monat zahlen zu müssen, nehme aber die zwei Testwochen mit um mich überzeugen zu lassen) und dann ging's auch schon los.

Die ersten Pedalumdrehungen fühlten sich... ungewohnt real an. Der Widerstand des Kickr Core 2 ist nicht einfach nur ein Summen, er gibt dir das Gefühl von Steigungen und Gefällen tatsächlich in die Beine. Als ich im Spiel auf einen Hügel zurollte, wurde es spürbar schwerer, in die Pedale zu treten. Und dann war ich auch schon im Central Park, umgeben von hunderten anderen Avataren. Das ist schon ein irres Gefühl. Du sitzt zu Hause, schwitzt wie verrückt weil der echte Fahrtwind fehlt, und vor dir auf dem Bildschirm zieht die Skyline von Manhattan vorbei. Dieser absolute Bruch zwischen Realität und Simulation ist genau das, was mich bei Laune hält. Langweilig war mir auf jeden Fall nicht und wenn ich es schaffe mich zwei mal pro Woche für eine Stunde zu motivieren zu fahren, dann hat sich das schon gelohnt.

Nach den ersten Gehversuchen habe ich mich dann mal an ein richtiges Training gewagt. Zwift (und andere Apps) bieten ja unzählige Trainingspläne und Workouts an. Und hier zeigt der smarte Trainer, was wirklich in ihm steckt. Er diktiert mir nicht nur die Trittfrequenz und die Wattzahl, die ich halten soll – er stellt den Widerstand auch so ein, dass ich genau in diesem Bereich fahre.

Da kommst du nicht drum herum! Das ist manchmal frustrierend, aber genau das, was ich möchte: einen Coach. Gleichzeitig sammle ich für jede absolvierte Einheit Erfahrungspunkte, schalte neue Ausrüstungsgegenstände für meinen Avatar frei und sehe meine Fortschritte in klaren Zahlen. Mega Gamification, das kann für mich funktionieren. Dieses Gefühl, am Ende eines Intervalls die Belohnung in Form eines Level-Ups oder einer neuen Radhose zu bekommen, ist absurd motivierend. Es ist, als hätte jemand die lästige Pflicht des Trainings in ein unterhaltsames Spiel verpackt. Ich hoffe ich bleibe dabei.
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