Wochenrückblick KW37/2025

Ein Holztisch mit Tastatur, einen Schreibblock, einer Tasse schwarzen Kaffees und einer Brille.
Dämliches KI-Bild, generiert mit ChatGPT (DALL·E, OpenAI), weil mir kein anderes zur Verfügung steht.
Ein privater Wochenrückblick.

Ich schreibe ja Tagebuch. Echtes Tagebuch, mit einem Lamy Füller. Aber da stehen immer so private Sachen drin, die kann ich hier gar nicht zu Rate ziehen. Dafür stehen aber offensichtlich die großen achievements nicht drin. Die könnte ich fortan in meine Wochenrückblicke hier schreiben. Ich habe nämlich neulich schon mal darüber nachgedacht, was ich eigentlich präsentieren wollen würde, in so einem Wochenrückblick. Und klar, Dinge die mit mir zu tun haben. Eigentlich sogar Dinge, die ich direkt erlebt habe oder welche einen starken Einfluss auf mich ausgeübt haben.

Und ich würde das wohl nur für mich aufschreiben. Ich meine damit, weniger für eine wie auch immer beschriebene Audience, sondern um in 4 Jahren auf meinen Seiten meine Wochenrückblicke lesen und mich erinnern zu können. Denn mit 42 vergesse ich Dinge. Manchmal. Je nach Stresslevel haben manche Dinge gar nicht stattgefunden. Also deshalb. Je nachdem.

Was war nun letzte Woche? Well...

Senat

Ich habe mich bei der letzten Wahl aufgestellt und in den Senat wählen lassen. Das hat geklappt. Meine Statusgruppe hat mich neben zwei weiteren Kolleginnen in dieses höchste Verwaltungsgremium gewählt und nun bin ich Senator. Senatjan.

Er setzt sich aus Professor:innen, Studierenden und Mitarbeiter:innen zusammen, die in freien und geheimen Wahlen gewählt werden. Der Präsident ist Mitglied qua Amt und Vorsitzender des Senats ohne Stimmrecht.

Letzte Woche Mittwoch fand eine Senatsklausur besucht. Das war also ein Treffen der alten, neuen und stellvertrenden SenatorInnen. Um "rein zu kommen". Um die schon laufenden Aufgaben kennen zu lernen. Um sich zu committen. Um sich kennen zu lernen. Das fand ich äußert spannend. Ich fand es auch deprimierend. Und ich fand es bereichernd.

Autos

Ich habe beschlossen, mein Cabriolet aufzugeben. Ich werde es verkaufen. Nicht, weil ich es nicht mögen würde. Ich mag es sehr. Es ist großartig. Aber es ist unpraktisch und man kann es nur als Zweitwagen empfehlen. Bei mir ist es allerdings der Erstwagen und ich möchte gern wieder ein "praktischeres Auto" haben. Also habe ich mir verschiedene Optionen angeschaut. Ich fahre nur zwei mal pro Woche. Ich nutze hier das Rad für alles. Das finde ich sehr bereichernd. Aber ich möchte aus diversen Gründen dennoch nicht auf ein Auto verzichten. Also muss es in dieses Nutzungsszenario hinein passen. Gar nicht so leicht.

Ich glaube, ich bin gut voran gekommen. Ich hoffe, ich kann tatsächlich bald ein neues Automobil presentieren. Denn sich für ein neues Auto zu entscheiden, das ist ein langer Prozess. Ich muss erst mal zu der Überzeugung gelangen, dass ich wirklich eins brauche. Ich muss es vor mir, vor der Welt und vor meinem Geldbeutel rechtfertigen. Dann muss ich mir überlegen, welches Budget zur Verfügung steht. Dann muss mich ein Auto ansprechen. Ich muss also lang und breit die bestehende Autosphere durchstöbern, bis mir eins zusagt. Aus welchen Gründen auch immer. Und dann muss ich ein passendes hier in der Nähe finden. Oder zumindest erreichbar.

Es bleibt spannend

Depression

Depression ist ein scharfes Schwert (Ganz im Gegenzu zu Roger Whittaker Abschied). Denn es durchtrennt mich. Nein, es schneidet mich vom Leben ab. Und das ist schwer auszuhalten. Mal ist es zu viel was ich fühle, mal ist es zu wenig. Mal fühle ich gar nichts. Dann ist alles nicht mal schwarz. Dann ist da gar nichts. Nichts. Einfach ein tosendes Nichts. Ein belastendes Nichts. Ein Nichts was mich verschlingt, auffrisst. Ausspuckt. Nicht los lässt. Hinab zieht. Und das alles ohne jede Bewegung. Nur in mir drin, da bewegt es sich. Da ist Krieg. (So sieht das aus)

Es zieht weiter. Langsam und unbarmherzig. Es ist, als wäre Luft ein schweres Pulver, das ich einatme und das mich erstickt. Schritte werden zu Konturen, die ich nicht füllen kann. Stimmen kommen von weit her – gedämpft, als sprächen sie durch Wasser – und trotzdem sind sie näher als jede Berührung. Ich greife nach etwas, das Halt geben könnte, und finde nur Glätte. Nähe brennt. Distanz friert. Alles ist gleichzeitig zu laut und zu leer. Und inmitten dieses Lärms ist nur ein steter, kleiner Widerstand: atmen. Ein Atemzug. Noch einer. Ein winziger Aufstand gegen das Messer, gegen das Nichts, gegen den Krieg in mir.

Es ist schwer. So schwer, dass die Tage sich biegen wie dünnes Metall unter Druck, dass die Minuten zähflüssig laufen wie Sirup und meine Hände beim Greifen durchrutschen. Mein Körper ist eine Landschaft, die unter einer dicken Schicht Nebel begraben liegt — alles ist vernebelt, jede Kante verrundet, jede Hoffnung entleert. Lachen klingt wie ein entferntes Echo, das erstickt, bevor es mein Mund erreicht; Arbeit wird zur Formel, die ich nicht mehr ausrechnen kann; Erinnerungen liegen wie Steine im Magen und verhindern jeden Sprung.

Und während außen die Welt weiterwebt, stehe ich still, als hätte jemand die Schwerkraft verdoppelt. Jeder Schritt kostet, jede Entscheidung ist ein Kraftakt, und selbst das Aufstehen am Morgen fühlt sich an wie ein Kampf, den ich nicht gewinnen darf — und doch, immer wieder, zwinge ich mich zu atmen; ein kleiner, trotzig langsamer Atemzug nach dem anderen, als wäre das Atmen selbst ein Akt des Widerstands gegen das, was mich zerreißt. Dabei sind Atemübungen ohnehin ein probates Mittel bei vielen Dingen, ich aber lehne sie ab. Metaphorisch also.

Well...

Spülmaschine

Meine Spülmaschine ist kaputt gegangen. Nach 30 Jahren, eine alte Miele. Dabei sagt man immer, die hielten ewig. :-) Kleiner Scherz. Allerdings wohne ich im Mondnest hoch über der Stadt (6. Stock Gründerzeithaus), also ist es nicht so trivial eine fest verbaute Spülmaschine aus einer Küche heraus zu trennen, diese hinab zu tragen, mit dem Cabrio zum Wertstoffhof zu fahren um diese zu entsorgen und eine neue abuholen, wieder hoch zu tragen und einzubauen. Erst recht, wenn man nicht gern fremde Hilfe annimmt. Aber letzten Freitag war alles anders und so habe ich all das an einem Nachmittag erledigt, mit Freunden, und das ist großartig. Die neue Spülmaschine ist gebraucht, aber unbenutzt. Fancy und modern. Mega gut. Sehr günstig. Freundschaft oben drauf. Und Samstag gab es ein kleines Hof-Grillfest mit dem Haus und dem Freitag.





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